Nun scheint sich die jahrelange Diskussion um den literarischen Nachlass Karl Mays (KARL MAY & Co. berichtete) einigermaßen festgefahren zu haben. Man erinnert sich: Lothar Schmid, Seniorchef des Bamberger Karl-May-Verlages (KMV), hatte sich in der Vergangenheit bemüht, einen Käufer für die umfangreiche Sammlung von Manuskripten, Briefen und Notizen Mays zu finden. Es war Schmids Anliegen, den Nachlass nicht zu zerstückeln, sondern en bloc einer öffentlichen Institution zukommen zu lassen. Das letzte Gespräch mit dem Land Sachsen im Februar 2011scheiterte allerdings, genau so wie die vorangegangenen Verhandlungen, an den unterschiedliche Vorstellungen über den Wert der Sammlung. Jetzt wird von Karl-May-Freunden und -Institutionen befürchtet, dass das u.a. aus 10.000 Manuskriptseiten bestehende Konvolut, darunter der handschriftliche Text von „Winnetou IV“, auseinandergerissen und objektweise versteigert wird.

Die schon seit längerer Zeit befürchtete Zerstückelung des Nachlasses erhielt durch den Bericht „Karl Mays Nachlass wird aufgelöst“ der „Sächsischen Zeitung“ vom 22. Februar neue Nahrung. Das letzte Wort scheint aber noch nicht gesprochen zu sein. Gegenüber dem Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) bezeichnete Schmid es nach wie vor als sein Lebensziel, dass der Nachlass nach Radebeul kommt.

rd / Foto: Karl-May-Verlag