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Die Karl-May-Festspiele in Weitensfeld/Gurktal (Kärnten/Österreich), die in diesem Jahr nach dem grundlegenden Wechsel der Intendanz, des Geschäftsführers und des Ensembles mit dem Stück ‚Old Shatterhand I‘ einen Neuanfang starteten, scheinen erneut vor dem Aus zu stehen. Unter dem Titel ‚Winnetou reitet in den finanziellen Untergang‘ veröffentlichte die ‚Kleine Zeitung‘ einen Artikel, der von einem Minus von 6 Millionen Schilling in der Festspielkasse berichtet.

‚Derzeit stellt sich für die Karl May Festspiel GmbH die Frage: Ausgleich oder Konkurs?‘, heißt es dort, weiterhin ist von ‚wahnwitzigen Managementfehlern‘ die Rede. Der Geschäftsführer Wolfgang Schlick hafte – wie weitere zehn Hauptgesellschafter und zwölf stille Gesellschafter – für insgesamt sechs Millionen Schilling an Außenständen. 3,8 Millionen Schilling seien in der vergangenen Saison eingespielt worden, derzeit warteten dennoch über 100 Lieferanten und Akteure auf ihr Geld. ‚Old Shatterhand‘ alias Charles Elkins habe als Hauptdarsteller keine Gage bekommen, Julia Kent denke zurzeit an eine Klage, Intendant Adi Peichl sei für seine Regie nur teilweise entlohnt worden. ‚Anscheinend sahen nur die Geld, die sich frühzeitig darum kümmerten‘, berichtete Monika Elkins, die für die Werbung der Spiele verantwortlich war.

Aus der Reihe der Gesellschafter sind deutliche Schuldzuweisungen zu hören: ‚Aus Schlamperei und Dummheit wurde Geld ausgegeben, das nicht da war. Mittlerweile haben wir die Buchhaltung in Ordnung gebracht. Strafrechtlich liegt nichts vor, bestätigt uns ein Sachverständiger‘. Der Geschäftsführer Wolfgang Schlick sei zudem ‚voll haftbar‘. Dieser hätte vor den Gesellschaftern immer behauptet, dass bereits 90 Prozent aller Forderungen abgedeckt seien. Deshalb fliege das Missmanagement erst jetzt auf.

Der Geschäftsführer Schlick sei weder für die Gesellschafter noch für die ‚Kleine Zeitung‘ erreichbar. Die Gesellschafter fordern Schlick jetzt auf, mindestens eine Million Schilling aus seinem Privatvermögen zu zahlen. Er soll so mithelfen, wenigstens einen Ausgleich zu schaffen. Es wäre der zweite seit Bestehen der Spiele. Mit Landesmitteln und einem weiteren Bankkredit hofft Gesellschafter Stark die Spiele retten zu können. ‚Wenn bis Mitte Oktober kein Ausgleich gelingt, dann sind die Spiele gestorben‘, so Stark.

nf/sw
Quelle: ‚Kleine Zeitung’/Philip Novak