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Doktorarbeiten zu Karl Mays Leben und Werk sind inzwischen nichts mehr Neues (Heinz Stolte war der erste, der – 1936 – eine Dissertation über Karl May schrieb), jene über Karl-May-Festspiele hingegen schon. Dana Weber, die zurzeit an der Indiana University in Bloomington im US-Bundesstaat Illinois Germanistik und Folklore studiert, möchte über die deutschen Karl-May-Festivals promovieren. Der Arbeitstitel ihres ungewöhnlichen Themas: ‚Retrieving Germany Via the Wild West: The German Karl-May-Festivals‘.

‚In erster Linie interessiert mich, was das Publikum der Festivals denkt und fühlt‘, sagt die in Rumänien geborene 35-Jährige und fragt: ‚Warum geht man hin? Welchen persönlichen Interessen oder Sehnsüchten kommen diese Festivals entgegen? Verursachen Sie eine gewisse Form von temporärem Identitätsgefühl?‘. Was die Festspiele betrifft, möchte Weber in erster Linie ‚die Gründe für ihren Erfolg – aus der Sicht des Publikums – eruieren‘. Aus amerikanischer Sicht wäre es, so die Studentin, ‚interessant herauszufinden, was Indianer von hier über die Vorgänge in Deutschland denken‘.

Dabei hat Weber offenbar das Interesse eines ihrer Professoren geweckt: Wesley Thomas ist Navajo und kennt die Festspiele in Elspe oder Bad Segeberg (‚Er weiß es nicht mehr genau‘) von einem eigenen Besuch. Derzeit bewerbe sich Weber parallel zu ihren Recherchen um ein Stipendium, um vor Ort so genanntes ‚fieldwork‘ realisieren zu können.

Bereits im August 2006 berichtete KARL MAY & Co. (siehe die News-Meldung vom 31.08.2006) von dem umfangreichen Forschungsvorhaben der in Italien lebenden US-amerikanischen Schriftstellerin und Journalistin Ruth Ellen Gruber, die 2006 von der namhaften ‚John Simon Guggenheim Memorial Foundation‘ ein Forschungsstipendium erhalten hatte. Grubers Thema: ‚Sauerkraut Cowboys, Indian Dreams: Imaginary Wild Wests in Contemporary Europe‘, die Erforschung der Vorstellung des amerikanischen Wilden Westens im zeitgenössischen Europa.

Foto: Wildwest-Romantik auf Freilichtbühnen – wie hier bei den Karl-May-Festspielen in Weitensfeld (Kärnten, Österreich; Szene aus dem Stück ‚Der Schatz im Silbersee‘ mit Winnetou und Old Shatterhand, dargestellt von Okitay Duanay und Kurt Allmer) oder in mehr als zehn weiteren Orten im deutschsprachigen Raum.

sm/nf
Foto: Karl-May-Festspiele Weitensfeld