„Die Karl May Festspiele in Elspe stehen vor einer aufregenden Saison, ein bewährtes Ensemble betritt die Bühne und verspricht, die Zuschauer in die faszinierende Welt des Wilden Westens zu entführen.“
So beginnt die aktuelle Pressemitteilung, mit der die Sauerländer ihre lange erwartete Besetzung für den kommenden Sommer und „Winnetou und das Halbblut – Ein Kampf auf Leben und Tod“ vorstellen. Die wichtigste Nachricht: Neben den bereits gesetzten Blutsbrüdern Martin Krah (Old Shatterhand) und Jean-Marc Birkholz (Winnetou) wird Jonathan Weiske nun tatsächlich auch ganz offiziell die Rolle des Senanda spielen. Damit tritt er die durchaus nicht einfache Aufgabe an, Elspe-Legende Meinolf Pape in dessen absoluter Parade-Rolle zu beerben.
Die Sauerländer wollen ihr Publikum diesmal mit einer „Mischung aus bewährten und aufstrebenden Talenten“ überzeugen, zum zweiten Mal unter der Verantwortung von Regisseur Marco Kühne. Er hat für die insgesamt sechste Inszenierung in genau 50 Jahren wieder auf das Buch mit Beteiligung von Sam Hawkens zurückgegriffen, der zuletzt 1999 in Gestalt des unvergessenen Heinrich Greve zu sehen war. In diesem Jahr wird Matthias Schlüter auch bereits zum vierten Mal ins Kostüm des drolligen Westmanns schlüpfen. Er ist übrigens am Freitag zu Gast bei Dirk Maverick und Karl-May-Total – wird da online sicher einige Einblicke in seine ganz persönliche Karl May-Vita geben.
Erstmalig wird Oliver Fleischer auf der Bühne des Elspe Festivals stehen. Der gebürtige Bottroper verkörpert in diesem Jahr den Sheriff Barker. Fleischer ist aus zahlreichen Fernsehproduktionen bekannt und freut sich bereits jetzt auf einen spannenden Sommer im Sauerland.
Tina Mester wandelt als Anizo erneut auf den Spuren Maria Bludaus. Sebastian Kolb ist als General Bentler dabei, James Bürkner als Captain Smith. Tim Forssman kehrt als Häuptling Kita Homascha zurück und Markus Lürick wird als Lord Castlepool zu sehen sein. Stephan Kieper spielt einen gewissen Clifton.
„Wir sind begeistert, ein so talentiertes und leidenschaftliches Ensemble bei den Karl-May-Festspielen in Elspe willkommen zu heißen“, sagt Philipp Aßhoff, der Geschäftsführer des Elspe Festivals. „Wir freuen uns auf eine neue spannende Saison mit vielen alten und einem neuen Gesicht.“
Und wie war das nun mit den Augen von Jonathan Weiske auf dem Poster für die neue Saison, das ja doch bereits recht früh auf dem Gelände zu sehen war? Das ganze Gerede um das Casting nur ein großer Gag? „Also, das war wirklich kein Gag“, wehrt Marko Kühne schmunzelnd, aber entschieden, ab. Diese strahlend blauen Augen hätten ihm einfach „als sehr prägnant“ gefallen. Andererseits sei Weiske, der vor 2023 noch nie auf einer Freilichtbühne gespielt hat, zunächst einmal entschlossen gewesen, nur eine Saison in Elspe zu bleiben. „Dann hab ich ihn aber beim Spielen gesehen und für mich gedacht, das wäre eigentlich der perfekte Senanda“, erinnert sich der Regisseur an den vergangenen Sommer. Er sprach Weiske an, gab ihm das „Halbblut“-Buch und bat ihn, den Part einmal zu lesen: „Dann haben wir ziemlich schnell zusammengefunden, und Ende des Sommers stand eigentlich fest, dass Jonathan das macht!“
Michael Kunz