„Gestatten: Old Shatterhand! Karl Mays Helden in Zinnfiguren und Vermarktung“ – unter diesem Titel zeigt Sammler und KMG-Mitglied Dr. Wolfgang Willmann einen Teil seiner Schätze bis zum 28. Januar 2018 im Iserlohner Stadtmuseum. Das Wort „Schätze“ ist dabei an dieser Stelle ganz bewusst gewählt, gehören dazu doch auch ein überaus rarer Werbehinweis für den am Ende nie produzierten Atze-Brauner-Film über den blauroten Methusalem oder eine der gesuchten Diorama-Schachteln aus dem Hause Elastolin. 
„Die bekommen Sie bei ebay selten unter 4000 Euro“, erzählt Dr. Wolfgang Willmann den Eröffnungsbesuchern der Sonderausstellung im Museum seiner Heimatstadt, und schiebt auch gleich die Erklärung nach. Die Kinder hätten eben die Verpackungen aufgerissen, um möglichst schnell mit den Figuren spielen zu können, nur wenige seien dadurch erhalten geblieben. „Nachdrucken“, flüstert ein Mann seiner Begleitung zu, vielleicht findet er ja irgendwo ein offenes Ohr. Als langjähriger Geschäftsführer von WasserEisenLand (Dachverband für Industriekultur in Südwestfalen) und SIHK ist Dr. Wolfgang Willmann bestens vernetzt, unter anderem eben auch mit Museumsleiter Gerd Schäfer. Der hat „vor fünf Jahren“ von der May-Leidenschaft seines Freundes erfahren und zeigte sich von der Idee einer Ausstellung gleich angetan. Eineinhalb Jahre Vorlauf habe es gegeben, dann brauchte der Sammler noch einmal ein gutes halbes Jahr zur Auswahl der Exponate, gab es doch eben nur einen Raum. „Den anschließenden wollten sie einfach nicht leer machen“, lacht Willmann, der allerdings auf die Erfahrungen bei früheren Präsentationen in Radebeul und Gescher zurückgreifen konnte. 
Zu sehen gibt es nun eine Übersicht über das Schaffen Karl Mays, mit einem interessanten besonderen Schwerpunkt auf das Thema Marketing, das den Sammler sehr interessiert. Viele Firmen hätten vor allem von den 50-er bis 70-er Jahren den Namen des Schriftstellers für den besseren Verkauf ihrer Produkte genutzt, erläutert er den Gästen, die überwiegend im mittleren Alter sind. „View Master“-Scheiben bekommen sie zu sehen, Spiele, Sammelalben, auch die legendäre Minitrix-Eisenbahn, „eine ganz normale Packung, aber eben mit Karl May auf dem Deckel“, nie aufgebaut übrigens, beantwortet Willmann eine entsprechende Frage. An den Wänden hängen Filmplakate, es gibt zwei spezielle Vitrinen zu Lex Barker und Pierre Brice (unter anderem mit einer von diesem selbst gefertigten Messerattrappe und zwei Indianerfiguren aus dem Nachlass). Mehr als ein Dutzend Ausgaben von „Durchs wilde Kurdistan“ sind ausgestellt, und auch Bücher, die Winnetou nur im Titel haben. Und natürlich hat Dr. Wolfgang Willmann auch seiner großen Leidenschaft Zinnfiguren einen großen Teil eingeräumt, neben bekannten Arbeiten gibt es einige ganz neue Dioramen zu sehen, dazu Elastolin- und weitere Massefiguren in allen Größen. Das sei die beste Möglichkeit, die Abenteuer der Helden wieder lebendig werden zu lassen, versichert der Iserlohner Sammler und dankt den Besuchern mit glänzenden Augen für ihr Kommen, das ebenfalls dazu beitrage, das einzigartige Wirken Karl Mays bis heute lebendig zu halten. Viele, so ist vom Museumspersonal zu erfahren, seien bekannte Gesichter, die zu jeder neuen Ausstellung kommen. Andere „sind aber auch für uns neu“. „Das hatte ich auch mal“, ist an der einen Ecke zu hören, „haben wir das nicht auch mal für unsere Kinder gekauft“, auf der gegenüberliegenden Seite. Es wird über die Bücher diskutiert und Mays Leben. Museumsleiter Schäfer berichtet, wie er Karl May mit der Taschenlampe unter der Bettdecke las und es später mangels Geld auch mit einer Kerze versuchte… Dr. Wolfgang Willmann ist „einfach nur begeistert“. 
Das sollten die weiteren Besucher eigentlich auch sein, die daneben zur Abrundung noch die bereits aus anderen Ausstellungen bekannten Info-Tafeln zu Karl Mays Leben und Werk sehen können.