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Im Jahre 1962, kurz bevor Pierre Brice und Lex Barker über die Kinoleinwand ritten, begann der Walter Lehning Verlag mit der Veröffentlichungen von Winnetou-Comicheften, die dem Zeichner Helmut Nickel, geboren am 24. März 1924 bei Dresden, aufgrund ihrer hohen zeichnerischen Qualität und der Nähe zu Karl Mays Werk unter May-Freunden einen hohen Stellenwert einräumten. Nickel ging bei seiner Darstellung des May-Personals von den Beschreibungen in den Erzählungen aus, Old Shatterhand etwa trug bei ihm Hut und Vollbart, und Winnetous Haarpracht, der „helmartige Schopf“ könnte Karl May wohl gefallen haben. Auch die Handlungen der Comics orientierten sich weitgehend an den Büchern, allerdings brachte Nickel es nicht übers Herz, Winnetou sterben zu lassen, wie er einmal in einem Interview sagte. Bereits in den 1950er-Jahren hatte Nickel Comics gezeichnet, etwa „Robinson“ oder „Francis Drake“. 
Als er für Lehning Winnetou zeichnete, lebte Nickel bereits in New York und arbeitet als Kurator im Metropolitan Museum. Wegen Zahlungsschwierigkeiten mit dem Verlag beendete Nickel bereits 1964 seine Karriere als Comiczeichner und widmete sich bis zu seiner Pensionierung 1989 der Museumsarbeit. Speziell seine Winnetou-Comics erlebten immer wieder Nachdrucke, so etwa 1990 in großformatigen Alben im Splitter-Verlag. Die wohlverdiente Ehrung der Comic-Szene ereilte ihn allerdings erst 2011 mit der Verleihung des „Peng!“-Preises auf dem Münchner Comicfestival und der Herausgabe bibliophiler Bände seiner Werke im Verlag comicplus+, im Gewand der grünen Bände des Karl-May-Verlags. Es folgten Auftritt auf Comic-Börsen, etwa in Erlangen, wo man Nickel seine große Freude über die Sympathie, die ihm entgegenschlug, anmerken konnte.
Helmut Nickel war nach seiner Museumsarbeit von New York nach Naples/Florida gezogen, wo er am 5. Juni 2019 im Alter von 95 Jahren verstarb.