Die 60er-Jahre des 20. Jahrhunderts brachten in Westdeutschland geradezu einen Karl-May-Boom: Zum einen wurden Mays Werke gemeinfrei und konnten von jedermann nachgedruckt werden, die Verfilmungen mit Pierre Brice und Lex Barker füllten die Kinos, und auch die Bühnen erlebten unter anderem durch zahlreiche Inszenierungen von Elspe über Berlin bis Bad Segeberg mit den alljährlichen Fernsehübertragungen (Foto: Szene aus Bad Segebergs "Der Ölprinz" mit "Winnetou" Heinz Ingo Hilgers; 80-minütige Live-Übertragung in der ARD am 4.8.1961) eine Blütezeit. Hans Wollschlägers May-Monographie löste die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem sächsischen Autor aus, die Folge war letztlich die Gründung der Karl-May-Gesellschaft (KMG) im Jahre 1969. Diese veranstaltet vom 16. bis 18. September 2016 in Zusammenarbeit mit dem Haus der Geschichte, Bonn, ein Symposium, dessen Arbeitstitel vorerst lautet: „Wirtschaftswunder, Babyboomer, Rebellion – Karl May in den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts“.