Noch bis zum 10. Juli ist im Deutschen Jagd- und Fischereimuseum München die Sonderausstellung ‚Helmut Nickel – Mit Robinson und Winnetou in die Welt der Abenteuercomics‘ zu besichtigen. Am 25. Juni kam Nickel (87) selbst aus Anlass des diesjährigen Münchner Comicfestivals, das hauptsächlich im benachbarten Künstlerhaus stattfindet, ins Museum und stand im Rahmen eines Künstlergesprächs den Moderatoren Gerhard Schlegel und Gerhard Förster vom Magazin ‚Die Sprechblase‘ Rede und Antwort. Am Abend wurde Nickel mit dem PENG!-Preis ausgezeichnet.

Zu dem rund 70-minütigen Gespräch mit Nickel war der Andrang groß; zahlreich erschienene Comicfans saßen dicht gedrängt bis hinauf auf die dem Podium gegenüberliegenden Treppen, die zur Nickel-Ausstellung führen. Nickel, der bei Dresden geboren wurde und heute in den USA lebt, während des Gesprächs: ‚Als Kind habe ich ‚Winnetou I‘ bekommen und mich gewundert, dass da keine Bilder drin sind. Ich habe mir damals vorgenommen, wenn du groß bist, illustrierst du den ganzen Winnetou!‘. Den Comic ‚Winnetou I‘ für den Walter Lehning Verlag habe er dann während seiner New Yorker Zeit aus dem Gedächtnis gezeichnet (zudem ‚wie einen Film im Gehirn‘), denn damals habe er keine May-Bücher besessen. ‚Für den Comic-Zeichner ist Karl May einfach ideal, denn May hat so schön anschaulich und einprägsam geschildert‘, so der gut aufgelegte Nickel, dem im Anschluss an das Gespräch eine eigens angefertigte Winnetou-Torte präsentiert wurde.

Zur Nickel-Ausstellung, die u.a. auch Chris Howlands Filmkostüm aus ‚Winnetou 1. Teil‘, Leihgaben des Karl-May-Verlags sowie KARL MAY & Co. Nr. 105 präsentiert, erschien eine Winnetou-Postkarte sowie in der ‚Edition 52‘ der Begleitband ‚Hugh! Winnetou – Hommage an Karl May und Helmut Nickel‘.

nf / Fotos: KARL MAY & Co./Finke